Lebendige Erde 4/2002:

Hintergrund

Imkerei - keine heile Welt

Michael Radetzki

Thomas Radetzki engagiert sich für wesensgemäße Bienenhaltung

"Ich bin erleichtert, dass mein Sohn die Imkerei nicht weiterführen will", so ein erfolgreicher Berufsimker und ehemaliger Funktionär des Erwerbsimkerbundes im Gespräch mit mir. Welche persönlichen Erschütterungen, welche Probleme lassen ihn so auf die Zukunft der Imkerei und sein eigenes Lebenswerk blicken? Die von ihm genannten Gründe dürften dem Landwirt bekannt vorkommen: " ... der Preis ..., die Krankheiten ..., der Mehraufwand ...." Imker und Bauer scheinen vor einer vergleichbaren Herausforderung zu stehen.

Noch in den sechziger Jahren fasst der Informationsdienst AID des Landwirtschaftsministeriums das Verhältnis zwischen Bauer und Imker in poetischer Form zusammen: "Wär nicht der Bauer, so hät die Biene Not, wär nicht die Biene, so hät der Bauer kein Brot". Die Zeit der Poesie ist vorüber. Wir sind im Zeitalter der Fakten angekommen. Nackt sind sie bekanntlich, die Fakten: es geht heute um Zeit und Geld, um sogenannte tierische Produktion. Wir leben in einem Land, wo Milch und Honig so reichlich fließen, dass deren Überproduktion zur Vernichtung von Lebensmitteln und zum Sterben der Höfe führt. Auch für den Imker stellt sich immer mehr die Frage, ob er regionale Lösungen findet, die dem Druck globaler Probleme standhalten. Sind befriedigende Antworten auf die bestehenden und kommenden Herausforderungen für die Bienenhaltung erkennbar?
.

Geht es nicht auch ohne Bienen?
Neuere Ausgaben der erwähnten AID Informationsschriften geben an, dass 80% der auf Insektenbeflug angewiesenen Nutz-, Zier- und Wildpflanzen durch die Honigbienen bestäubt werden. Der volkswirtschaftliche Nutzen durch den Mehrertrag im Obstbau, im Garten- und Landbau wird auf ein zehnfaches des Honigertrages geschätzt! In den USA werden in manchen Kulturen Bestäubungsprämien von bis zu 160,- Dollar pro Volk für die Bereitstellung von Bienen gezahlt. Der Grund ist, dass dort der Völkerbestand durch die Varroamilbe in den letzten Jahren um die Hälfte gefallen ist. Wegen neuer Bienenkrankheiten dürfte sich der Bestäubungsnotstand in Nordamerika weiter verschärfen und wohl auch auf uns zukommen.

In Deutschland gibt es rund 100.000 Imker mit etwa 900.000 Bienenvölkern. Davon haben die über 80 % Freizeitimker die größte Bedeutung für das ökologische System. Sie sind diejenigen, welche bisher noch mit einer sogenannten Streubienenhaltung für flächendeckende und ganzjährige Bestäubung sorgen. Allerdings liegt ihr durchschnittliches Alter weit über sechzig Jahre. In den konventionellen, regionalen Imkervereinen gibt es fast keine Imkerinnen. Bei unseren Veranstaltungen über wesensgemäße Bienenhaltung ist ein Altersdurchschnitt von 35 - 40 Jahren üblich und der Anteil an Frauen ist immer größer als ein Drittel. Trotz - oder vielleicht auch wegen - der Fülle von Problemen in der Imkerei, sind diese Veranstaltungen von einer Aufbruchstimmung geprägt. Der Wille zu einer grundlegenden Neuorientierung schafft ernstzunehmende Perspektiven für die Zukunft der Bienenhaltung.
.

Müssen die klassischen Biobetriebe aussterben?
Ein Höfe-Segment mit den dahinter stehenden Einzelschicksalen scheint dabei bedauerlicher weise auf der Strecke zu bleiben: der kleine bis mittelgroße, marktferne Familienbetrieb klassischer Prägung. War vor 20 Jahren Öko-Landbau noch eine Alternative gegenüber dem konventionellen Strukturwandel, so klopft dieser Zeitgeist auch hier immer häufiger an die Hoftore. Behördlicherseits auferlegte Stallumbauten zu Laufställen und fehlende Perspektiven auf einen Hofnachfolger verschärfen das Problem. Dabei hat diese Welt etwas Irreales. Wären die Erzeugerpreise nur annähernd mit dem allgemeinen Preisindex mitgestiegen, der Liter Milch würde dem Erzeuger heute gut 50 Cent einbringen, Landwirtschaft wäre möglich. Die Preisentwicklung ist so geworden wie sie heute ist, eine gottgegebene Naturnotwendigkeit ist sie dadurch noch lange nicht. Es gibt noch Interesse bei jungen Leuten an der Landwirtschaft. Die gut besuchten Lehrgänge der freien biologisch-dynamischen Ausbildungsgänge belegen das. Nur, werden sie qualifiziert genug sein, um die Höfe in die Zukunft zu führen?

So weit die heutige Zustandsbeschreibung. Was könnten Wege in die Zukunft sein? Die Probleme waren: Mangelnde Umsetzung ihrer Einsichten seitens der Verbraucher, mangelnde Wettbewerbsfähigkeit der Bio-Produkte angesichts auf Umweltkosten produzierter konventioneller Ware, dadurch verstärkter Druck zur Industrialisierung des Öko-Landbaus, was zu schwindender Glaubwürdigkeit führt - an die Grenzen Stoßen der Direktvermarkter, mangelnder Nachwuchs, und vor allem Betriebe vor der Existenzfrage.
.

Ökologisch zertifizierte Bienenhaltung
Demeter ist der einzige Verband, dessen Richtlinien eine grundlegende Neuorientierung für die Art der Bienenhaltung verbindlich festlegt. In der Praxis beschränken sich die Richtlinien der anderen Verbände, genauso wie die EU Richtlinien, weitgehend auf die Vermeidung von Rückständen durch die Arzneimittel der Imker. Es darf nicht übersehen werden, dass die "Bio-Imker" der Ökoverbände nicht allein stehen. Immer mehr "konventionelle" Imker verfolgen das Ziel, ihre Völker und Bienenprodukte frei von Rückständen zu halten und stellen ihre Maßnahmen konsequent um. Sie tun dies meist ohne direkte Verbindung zu Verbänden des ökologischen Landbaus oder deren Richtlinien. Die betreffenden Imker sind über ihre Landesverbände unter dem Dach des Deutschen Imkerbundes organisiert.
.

Dem Organismus Bienenvolk gerecht werden
Als "wesensgemäße" Bienenhaltung verfolgt die Demeter Imkerei sogenannte "organische" Betriebsweisen. Das Bestreben, sich einen Begriff vom Organismus Bienenvolk zu bilden und entsprechende Betriebsweisen danach zu benennen hat zwei geistige Väter. Einer von ihnen ist Ferdinand Gerstung (1860-1925), der letzte der sogenannten Großmeister der Bienenzucht. Sein Lebenswerk bestand darin die organische Auffassung des "Bien" einzuführen. Beginnend mit der Veröffentlichung "Der Bien ist ein Organismus" (1889) bis hin zu seinem bahnbrechenden Werk "Der Bien und seine Zucht" (1901) rang er als Pfarrer und Idealist mit dem aufkommenden Materialismus, der neue Erklärungen für alle Erscheinungen des Lebendigen hervorbringt. Es gibt keinen Anhaltspunkt dafür, dass Rudolf Steiner (1861-1925) ihn kannte. Sie lebten bis auf wenige Monate Unterschied dieselbe Spanne. Rudolf Steiner ist ebenso geistiger Vater unserer heutigen Bestrebungen. In acht seiner Vorträge für die Arbeiter beim Bau des Goetheanums (1923) hat er über die Bienen gesprochen. Dabei hat er eine neue Begriffsbildung vom Wesen des Bienenvolkes und seinem Organismus angelegt. Mit der Anthroposophie schuf er die Grundlage dafür, das dualistische Weltbild, die Trennung von spiritueller und materieller Seite der Wirklichkeit, zu überwinden - ohne in einen materialistischen oder spirituellen Monismus zu verfallen. In diesem Sinne liegt der Frage nach dem Wesen des Bienenvolkes eine ganzheitliche Auffassung zugrunde. Wesensgemäße Bienenhaltung sucht den geistigen, seelischen und leiblich-stofflichen Aspekt des Bienenvolkes zu verstehen.

Dieser ganzheitliche Ansatz führte Mitte der achtziger Jahre zu einer grundlegenden Neuorientierung in der Bienenhaltung, die sich 1995 in den Demeter Richtlinien für die Bienenhaltung niederschlug. Die gegenwärtigen und auf uns zukommenden Probleme erfordern einen größeren Griff, als lediglich rückstandsfreie Imkerei zu betreiben. Die Aufmerksamkeit muss auf alle Maßnahmen gerichtet werden, mit denen der Imker üblicherweise versucht die Volksentwicklung zu beeinflussen: Unterdrückung des Schwarmtriebes, anstelle dessen künstliche Völkervermehrung über Ableger und künstliche Königinnenzucht, einseitige züchterische Selektion, Reizfütterungen, Manipulationen am Brutnest, künstliche Waben, weitgehende Unterdrückung der Drohnen (männliche Bienen) und anderes mehr. Dem gegenüber erlaubt die Arbeit mit dem natürlichen Schwarmtrieb den Verzicht auf Mittelwände, welche die Grundlage für die sonst nahezu ausschließlich verwendeten künstlichen Waben sind. Die Demeter Richtlinien fordern große zusammenhängende Naturwaben für das Brutnest. Wer seine Bienen frei bauen lässt, den lehren sie bald, wie berechtigt die Forderung ist.
.

 

Honigmarkt und Preis
Was hilft die befriedigenste Völkerführung dem Erwerbs- und Nebenerwerbsimker, wenn er seinen Honig nicht zu angemessenen Preisen verkaufen kann? Der Honigverkauf in Deutschland ist im ökologischen genauso wie im konventionellen Marktsegment von der Konkurrenz durch Importe geprägt. Der deutsche Imker vermarktet in aller Regel im "Deutschen Einheitsglas" mit dem grünen Kreuz. Auch die Preise von EU zertifiziertem Importhonig sind sehr niedrig. Sie belasten das Preisgefüge für Deutschen Bio- oder Demeter-Honig. Außerdem wird sogar im Bioladen unter ein und dem selben Label zugleich konventionelle Importqualität und Ökohonig verkauft. Wenn nicht selbst vermarktet wird, ist also der Preisvorteil durch Umstellung auf Bioimkerei zu gering.

Eine durch die EU kürzlich getroffene Entscheidung wird die Situation am Honigmarkt weiter verschlechtern. Nun wird der Import von Honig erlaubt, der nach amerikanischen Gepflogenheiten druckfiltriert wurde. Durch diese Maßnahme wird der Honig "sauber"; Blütenpollen wird herausgefiltert. Sortenangaben sind kaum noch überprüfbar und Honigverfälschungen mit Zucker kaum noch feststellbar.

In Anbetracht des Marktes hat Honig aus Demeter Bienenhaltung beste orraussetzungen, sich ein eigenes Preisniveau zu schaffen. Warum aber gibt es nur so wenige Demeter Imker und infolge dessen kaum Demeter Honig in den Läden? Die Antwort ist einfach: Demeter Imkerei ist schwierig. Sie stellt hohe Anforderungen an die Qualifikation des Imkers. Mehr als bei dem gerasterten Vorgehen mit künstlichen Waben, mechanischer Bildung von Jungvölkern usw. muss er über solide Erfahrungen verfügen und selber beobachten; mehr noch, er muss seine Einstellung und Denkweise wirklich verändern.

Bienenweide
Für die Ertragslage einer Imkerei ist der Standort bei weitem der wichtigste Faktor. Es gibt kaum Standorte, an denen ein Erwerbsimker ohne Wanderung der Bienen existieren könnte. In den Großstädten ist die Tracht meistens besser als auf dem Lande. Auf konventionellen sowie auf ökologischen Höfen führt der wirtschaftliche Druck zu mangelnder Vielseitigkeit. Perfektionierte mechanische Unkrautbekämpfung im Acker und ungeeignete Grünlandbewirtschaftung zählen zu den Ursachen. Nicht nur die Honigbienen leiden darunter. Wiesen und Äcker sollten auch Lebensraum für solitär lebende Bienen, Hummeln und Schmetterlinge sein. Wenn die Blüh- und Fruchtprozesse vernachlässigt werden, wird die Ausbildung eines individuellen Hoforganismus untergraben. Biene, Kuh und Regenwurm sind die wichtigsten Vertreter eines bunten Lebensnetzes, das sich gegenseitig trägt. Meistens hat der Bauer keine Zeit, selbst Bienen zu halten. Wenn der Hof aber nicht nur floriert, sondern blüht, sind leicht Imker zu finden, die gerne ihre Bienen bringen.

Der richtige Standort ist zugleich der wichtigste Faktor für die Bienengesundheit. Ohne Blütenpollen und Nektar leidet die Gesundheit der Bienen. Andauernder Trachtmangel verkürzt die Lebensdauer der Bienen und schwächt ihr Immunsystem. Das bisher weitgehend unbekannte Immunsystem des Bienenvolkes und der einzelnen Biene ist abhängig von einer vielseitigen und anhaltenden Versorgung mit Blütennektar und Pollen.

Wahnsinn in der Bienenhaltung ...
... so lautete ein Leitartikel von "Biene Mensch Natur", der kostenlosen Zeitung von Mellifera e.V.. Maul- und Klauenseuche sowie BSE offenbaren den Wahnsinn der Industrialisierung des Landbaus. Weltweiter Handel mit Königinnen und Bienentransporte zwischen den Kontinenten schaffen auch in der Bienenhaltung unberechenbare Verhältnisse. So ist die Varroamilbe zum globalen Problem geworden. Seit der Varroa überleben unsere Honigbienen nur noch bei regelmäßiger medikamentöser Behandlung. Eine neue Krankheit aus Südafrika, der kleine Bienenstockkäfer (aethina tumida), wird nun seit vier Jahren von Florida aus verbreitet. Es ist davon auszugehen, dass der Käfer die europäische Imkerei in Zukunft vor weitaus größere Probleme stellen wird, als alle Bienenkrankheiten, die wir bisher kennen.

Die Varroamilbe, ein Bienenparasit, führt zu verkrüppelten Jungbienen und zum Absterben des Volkes

Varroamilbe
Die Varroa Milbe lebt mit der asiatischen Bienenrasse apis cerana in ihrer Heimat, dem Himalaja, ohne dauerhafte Schäden anzurichten. Eine Anpassung unserer europäischen Bienenrassen an den Parasiten ist nicht abzusehen. Die Varroa- Weibchen verstecken sich in den Brutzellen, um sich dort zu vermehren. Die Mutter und ihre Nachkommen saugen dort das Blut (Hämolymphe) der Bienenlarven. Die konventionellen Medikamente gegen die Varroa arbeiten mit problematischen Wirkstoffen. Sie lösen sich im Wachs, reichern sich durch die Wiederverwendung des Altwachses in den künstlichen Waben an und diffundieren vom Wachs in den Honig. Es handelt sich dabei vorwiegend um halogenisierte Pyrethroide und Organophosphate (Nervengifte). Bei belastetem Wachs ist die Bienenbrut während ihrer ganzen Entwicklung mit diesen giftigen Wirkstoffen konfrontiert.

Sekundärinfektionen & Immunsystem
Obwohl die Imkerschaft nun über zwanzig Jahre reichlich Gelegenheit hatte die Varroa kennen zu lernen, brechen immer wieder große Völkerbestände zusammen. Das gilt für alternative Behandlungen genauso wie für konventionelle. Im Zeitalter der Varroa Milbe zeigen sich Schwächungen der Bienen durch Trachtmangel oder imkerliche Maßnahmen besonders im Spätsommer. Selbst bei relativ geringem Varroa Befall können zu diesem Zeitpunkt Sekundärinfektionen mit Viren problematisch werden. Es schlüpfen Bienen mit verkümmertem Hinterleib und verstümmelten Flügeln (deformed wing virus). Andere Viren schädigen die Biene innerlich: Fehlender Putztrieb, Schwächung der Futtersaftdrüsen und Störungen grundlegender sozialer Instinkte sind die Folge. Die Völker brechen dann sehr schnell zusammen. Eigentlich muss man sagen, dass die Völker nicht an der Varroa Milbe sterben, sondern an Viruskrankheiten, die sich mehr oder weniger stark vermehren. Dieses Mehr oder Weniger ist zweifellos auch eine Frage der Haltung; die imkerlichen Maßnahmen können großer Stress für das Volk sein. Selbst eine Behandlung gegen Milben ist Stress für das Volk. Das gilt nicht nur für die konventionellen Präparate, sondern auch für alternative Behandlungen mit organischen Säuren wie z.B. der Ameisensäure oder Oxalsäure. Letztere sind nur das geringere von den zu wählenden Übeln.

Afrikanischer Bienenstockkäfer
Vom kleinen afrikanischen Bienenstockkäfer haben die meisten europäischen Imker noch nichts gehört. Sogar in Nordamerika kennen ihn die meisten Imker noch nicht, obwohl er jetzt schon in fast allen Staaten vorhanden ist. Durch die intensiven Bienenwanderungen quer über den ganzen Kontinent wurde der Käfer innerhalb von nur vier Jahren überall verbreitet. Wie er von Südafrika zuerst nach Florida kam ist bisher ungeklärt. Es steht zu befürchten, dass es nur eine Frage der Zeit ist bis er auch nach Europa kommt. Der Käfer kann ohne ein Bienenvolk leben, ernährt sich dann von süßen Früchten und von Nektar, den er selbst von Blüten holt. Am liebsten aber nascht er Honig. Es ist nicht zu verhindern, dass die Käfer durch die Fluglöcher in die Völker eindringen. Die gefräßigen Larven des Käfers richten dann große Schäden an. Die Larven fressen sich durch die Waben. Wo sie waren, wird der Honig für Mensch und Bienen ungenießbar. Schwache Völker brechen zwei bis drei Wochen nach der Infektion zusammen. Die voll entwickelten Larven verlassen den Stock und verpuppen sich im Boden. Dort überleben sie auch frostige Winter. Bisher gibt es noch keine wirkungsvollen Bekämpfungsmittel und -methoden. Jede Störung des Volkes durch den Imker scheint der Entwicklung des Käfers einen neuen Impuls zu geben.

Bienenhaltung - eine Herausforderung
Die Imkerei ist weltweit in einer existenziellen Krise und es gibt keinen Anlass anzunehmen, dass die Talsohle schon erreicht sei. Durch Medikamente wird die Krise verdeckt und verschleppt. Drei positive Antworten auf diese Herausforderung sind nötig und möglich:

  • Verbesserung der Bienenweide
  • wesensgemäße Haltung der Bienen
  • ausgewogene züchterische Selektion

Der Zeitgeist legt es nahe, im Baukastensystem zu arbeiten und das Bienenvolk wie einen Apparat aus Einzelteilen zusammen zu bauen. Die Bienen aber wollen unsere Lehrmeister für ein lebendiges Denkens werden. Wir müssen die imkerlichen Maßnahmen in den Kontext des Organismus Bienenvolk stellen, das Volk in den Kontext zur Landschaft und umgekehrt. Wer das Wesen des Bienenvolkes auch nur anfänglich berührt, empfindet, dem gibt es die Kraft und Begeisterung sich gegen alle Widerstände auf den Weg zu machen.
.

Thomas Radetzki, hält Bienen seit 1975, seit 1986 Vorstand von Mellifera e.V. und Leitung der Lehr- und Versuchsimkerei Fischermühle. Bienenseuchensachverständiger, im Prüfungsausschuss für die Imkerausbildung RP Stuttgart, Mitglied der Europäischen Arbeitsgruppe der Bienenwissenschaftlichen Institute für integrierte Varroa-Kontrolle

Mellifera e.V., Vereinigung für wesensgemäße Bienenhaltung, Fischermühle,
D 72348 Rosenfeld, Tel. 07428/935-460, Fax: -935-450, eMail: t.radetzki@mellifera.de